von Sunny Riedel, TAZ, 08.06.2010 (Print, PDF und Online)
“MyKnet ist eine soziale Online-Umgebung von Indianern für Indianer”, erklärt Philipp Budka vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. Seit ein paar Jahren forscht er über das Internetportal und dessen Provider Knet.
Das Herzstück ist MyKnet.org, eine Ansammlung von Homepages, über die Angehörige der First Nations, wie sie sich selbst bezeichnen, miteinander kommunizieren.
Wie die meisten Aboriginals werden auch die First Nations stark benachteiligt. Ihre Siedlungen und Reservate sind häufig weit voneinander entfernt, Straßen gibt es kaum. Nur im Winter, wenn Flüsse und Seen zugefroren sind, brausen Trucks über diese “winter roads”. Im Sommer können die Distanzen nur per Flugzeug bewältigt werden. Die fehlende Perspektiven in der Isolationbringt Probleme mit sich. Depressionen, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und eine hohe Selbstmordrate sindAlltag.
“Grund dafür ist die Unterdrückung der First Nations und die Missachtung ihrer Kultur durch die Mehrheitsgesellschaft”, erklärt Philipp Budka. Um das Web 2.0 dafür zu nutzen, die eigene Kultur zu fördern, hatte das Tribal Council, ein Zusammenschluss der politischen Führer der Indigenen, die Organisation Knet 1994 gegründet. Im Jahr 2000 folgte das soziale Netzwerk MyKnet.org.
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