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Blog Post Series: Von der Cyberanthropologie zur Digitalen Anthropologie – Teil 4

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Diese Serie von Blogeinträgen beschreibt die Relevanz kultur- und sozialanthropologischer Zugänge in der Untersuchung digitaler Technik und Technologien, dargestellt anhand wissenschaftstheoretischer Aspekte in der Entwicklung der Forschungsfelder der “Cyberanthropologie” und der “Digitalen Anthropologie”. Kommentare und/oder Anmerkungen sind dezidiert erwünscht.
Die einzelnen Blogeinträge bauen, leicht verändert, auf einen Text, der 2019 im Sammelband Ritualisierung – Meditatisierung – Performance publiziert wurde:
Budka, P. (2019). Von der Cyber Anthropologie zur Digitalen Anthropologie. Über die Rolle der Kultur- und Sozialanthropologie im Verstehen soziotechnischer Lebenswelten. In M. Luger, F. Graf & P. Budka (Eds.), Ritualisierung – Mediatisierung – Performance (pp. 163-188). Göttingen: V&R Unipress/Vienna University Press. https://doi.org/10.14220/9783737005142.163

Cyberanthropologie 2/2

Im deutschen Sprachraum war Manfred Kremser einer der ersten Kultur- und Sozialanthropologen, der sich ausführlich mit neuen digitalen Technologien und deren Bedeutung für Mensch, Gesellschaft und Kultur auseinander setzte.1 Ab 1996 bot er Lehrveranstaltungen zu ausgewählten cyberanthropologischen Themen am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie (vormals Völkerkunde) der Universität Wien an. Dabei verstand er es geschickt, das neue Forschungsfeld der Cyberanthropologie mit Frage- und Problemstellungen zu verbinden, mit denen er sich bereits zuvor intensiv auseinander gesetzt hatte, besonders im Bereich der afrikanischen und afro-karibischen Religionen. So untersuchte Kremser beispielsweise, wie der soziokulturelle Raum des Cyberspace “Afrikanische Traditionelle Religionen” und “Afrikanische Diaspora Religionen” um eine zusätzliche Dimension, die Kremser (2003: 447) als “Afrikanische Digitale Diaspora Religionen” bezeichnet, erweitert.2 Historisch betrachtet, wurden afrikanische Religionen und deren Traditionen in der Diaspora laufend transformiert. Die “Afrikanische Digitale Diaspora” transformiert nun wiederum das bereits Transformierte auf neue Art und Weise (Kremser 2001a: 111). Diese “Cyber-Transformationen” implizieren einen fundamentalen Wandel von traditionellen und diasporischen Religionen (Kremser 2003: 448). Indigene religiöse Konzepte und Praktiken verlassen ihr lokales Territorium und werden durch global vernetzte digitale Technologien für viele Menschen weltweit verfügbar. Im Zuge dieses Globalisierungsprozesses werden afrikanische Kosmologien und Ritualsysteme in neue Formen von “Kultur” transformiert, an der ein Publikum global teilhaben kann (ebd.).

In seiner Forschung arbeitete Kremser (z.B. 2001a, 2001b, 2003) die Besonderheiten dieser Transformationsprozesse heraus. Die Genese digitaler afrikanischer Diaspora-Religionen ermöglicht es beispielsweise, die Ähnlichkeiten zwischen afrikanischer Spiritualität und grundlegenden Prinzipien des Cyberspace zu erkennen. So spielen etwa binäre Codesysteme sowohl in der Computertechnik als auch bei Ifá-Orakel in der Religion der Yoruba (vor allem im westlichen Nigeria) eine entscheidende Rolle (Kremser 2001b; siehe auch Eglash 1999: 86ff.; Eglash/Bleecker 2001: 357ff.). Digitale afrikanische Religionen bilden neue Kontexte für etablierte Konzepte und Praktiken und ermöglichen so deren Neuinterpretation und das Erleben neuer religiöser Dimensionen. Viele religiöse PraktikerInnen sind, nach Kremser (1998: 141ff.), nun in unterschiedlichen sozialen Feldern engagiert: etwa als PriesterInnen in lokalen Gemeinschaften, als LehrerInnen und spirituelle FührerInnen bei internationalen Workshops und Diaspora-Treffen sowie als ComputerspezialistInnen und religiöse UnternehmerInnen in globalen Online-Gemeinschaften der digitalen Diaspora. Um diese Felder auf methodischer Ebene zu berücksichtigen, schlägt Kremser (ebd.: 135ff.) vor, das “klassische” Konzept ethnographischer Feldforschung zur “Felder-Forschung” zu erweitern, in der sich EthnographInnen mit unterschiedlichen soziokulturellen Feldern befassen, die sich auch in den digitalen Raum erstrecken, sich überlappen und ergänzen (siehe auch Marcus 1998).

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Blog Post Series: Von der Cyberanthropologie zur Digitalen Anthropologie – Teil 4

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Diese Serie von Blogeinträgen beschreibt die Relevanz kultur- und sozialanthropologischer Zugänge in der Untersuchung digitaler Technik und Technologien, dargestellt anhand wissenschaftstheoretischer Aspekte in der Entwicklung der Forschungsfelder der “Cyberanthropologie” und der “Digitalen Anthropologie”. Kommentare und/oder Anmerkungen sind dezidiert erwünscht.
Die einzelnen Blogeinträge bauen, leicht verändert, auf einen Text, der 2019 im Sammelband Ritualisierung – Meditatisierung – Performance publiziert wurde:
Budka, P. (2019). Von der Cyber Anthropologie zur Digitalen Anthropologie. Über die Rolle der Kultur- und Sozialanthropologie im Verstehen soziotechnischer Lebenswelten. In M. Luger, F. Graf & P. Budka (Eds.), Ritualisierung – Mediatisierung – Performance (pp. 163-188). Göttingen: V&R Unipress/Vienna University Press. https://doi.org/10.14220/9783737005142.163

Cyberanthropologie 1/2

Internet Café, Toronto, Canada. Photo by Philipp Budka

Die Bezeichnung “Cyberanthropologie” lehnt sich an Wortschöpfungen wie “Cyberspace”, “Cyberkultur” und “Cyberpunk” an, die vor allem der Science-Fiction-Literatur und damit der Populärkultur entstammen (Knorr 2011; Tomas 1991). Der Begriff “Cyberspace” beispielsweise wurde das erste Mal vom Science-Fiction-Autor William Gibson in der Kurzgeschichte Burning Chrome (1982) verwendet und beschreibt einen computergenerierten Raum kollektiver Halluzination (siehe auch Gibson 1984). Das Präfix “Cyber” hat eine längere Geschichte und wurde durch den Mathematiker Norbert Wiener Ende der 1940er Jahre popularisiert. Er verwendete den Begriff “Kybernetik” (“Cybernetics”), um einen interdisziplinären Wissenschaftskomplex zu beschreiben, der sich mit Steuerung und Regelung in informationellen, mechanischen oder natürlichen Systemen befasst (Wiener 1948). In ihrer grundlegenden Form versteht Wiener Kybernetik als eine Theorie von Informationen, Signalen oder Nachrichten, die das Ziel verfolgt, ein Verfahren zur Informationsgenerierung und -organisation zu entwickeln, um etwa Mensch-Maschine-Kommunikation zu ermöglichen (Axel 2006: 359; siehe auch Knorr 2011: 31ff.; Matzker 1998: 157ff.).

Die Arbeit der Kybernetiker trug maßgeblich dazu bei, dass Themen wie Kommunikation sowie soziotechnische Beziehungen und Systeme in den Mittelpunkt anthropologischer Projekte rückten (z. B. Axel 2006; Boyer 2010). Gregory Bateson (2000) beispielsweise war besonders an den kommunikativen Beziehungen zwischen Organismen – menschlichen und nicht-menschlichen – und deren Umwelt interessiert. Kybernetik, so hoffte er, könnte entscheidend zum Verständnis komplexer Systeme, von Mensch-Nicht-Mensch-Interaktionen und letztlich auch des menschlichen Geistes selbst beitragen. Während die Kybernetik als interdisziplinäres Projekt in den 1980er Jahren an Schwung verlor, wurde die Suche nach Antworten auf komplexe Problemstellungen in Zusammenhang mit zunehmend technologisierten Systemen sowie Mensch-Nicht-Mensch-Kommunikation und -Interaktion in der Anthropologie fortgesetzt. Mitte der 1990er Jahre ließen sich drei größere cyberanthropologische Forschungsprojekte identifizieren, die einerseits miteinander verknüpft waren, andererseits ihren Fokus aber auf unterschiedliche Phänomenbereiche legten (Escobar 1994: 215ff.):

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Blog Post Series: Von der Cyberanthropologie zur Digitalen Anthropologie – Teil 3

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Diese Serie von Blogeinträgen beschreibt die Relevanz kultur- und sozialanthropologischer Zugänge in der Untersuchung digitaler Technik und Technologien, dargestellt anhand wissenschaftstheoretischer Aspekte in der Entwicklung der Forschungsfelder der “Cyberanthropologie” und der “Digitalen Anthropologie”. Kommentare und/oder Anmerkungen sind dezidiert erwünscht.
Die einzelnen Blogeinträge bauen, leicht verändert, auf einen Text, der 2019 im Sammelband Ritualisierung – Meditatisierung – Performance publiziert wurde:
Budka, P. (2019). Von der Cyber Anthropologie zur Digitalen Anthropologie. Über die Rolle der Kultur- und Sozialanthropologie im Verstehen soziotechnischer Lebenswelten. In M. Luger, F. Graf & P. Budka (Eds.), Ritualisierung – Mediatisierung – Performance (pp. 163-188). Göttingen: V&R Unipress/Vienna University Press. https://doi.org/10.14220/9783737005142.163

Von der Cyberanthropologie zur Digitalen Anthropologie – Eine Einleitung

Während in den Anfängen der anthropologischen Analyse von neuen digitalen Informations-, Kommunikations- und Medientechnologien noch von “Cyberanthropologie” bzw. “Cyberanthropology” (z.B. Budka/Kremser 2004; Knorr 2011) gesprochen wurde, werden diese Begriffe zunehmend von der Bezeichnung “Digitale Anthropologie” (z. B. Horst/Miller 2012) abgelöst.1 Obwohl sich die Bezeichnungen dieses Forschungsfeldes im Laufe der Jahre und unter Einfluss unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen sowie gesellschaftlicher und (populär)kultureller Trends änderten, blieben die Forschungsthemen und -schwerpunkte ähnlich: die soziokulturellen Implikationen und Bedeutungen neuer, digitaler Technologien. Dabei befassen sich AnthropologInnen oftmals mit den Verbindungen zwischen digitalen Technologien, Medien oder Kommunikationsformen einerseits und soziokulturellen Phänomenbereichen andererseits, die traditionell intensiv in der Disziplin bearbeitet werden, wie gesellschaftliche Beziehungen und Organisationsformen, kulturell unterschiedliche Formen der Kommunikation und Identitätskonstruktion, Ritualdynamiken und religiöse Prozesse oder ökonomische Praktiken (z. B. Budka/Kremser 2004; Horst/Miller 2012; Schröder/Voell 2002; Whitehead/Wesch 2012b).

Internet Café, Toronto, Canada. Photo by Philipp Budka

Das soziotechnische Phänomen, das die anthropologische Forschung zu digitalen Medientechnologien entscheidend vorantrieb, ist das Internet.2 Daniel Miller und Don Slater (2000: 14), die eine der ersten ethnographischen Studien über das Internet durchführten, betonen bereits hier, dass das Internet kein ausschließlich technisches, technologisches oder infrastrukturelles Phänomen sei, sondern auch ein soziokulturelles: Es ermöglicht Kommunikation, soziale Interaktion und kulturelle Repräsentation und ist nicht zuletzt deshalb Gegenstand anthropologischer Forschung (siehe auch Hart 2004). Das Internet und das World Wide Web (WWW)3 versprachen eine ganze Reihe von Dingen: unmittelbare globale Kommunikation, vernetztes Organisieren von Information und neue Formen von Politik, Ökonomie und Sozialität.

Howard Rheingold (2000: xviii), beispielsweise, betonte die Tragweite des “Cyberspace” für politische Freiheit und die Veränderung des “realen Lebens” durch die Etablierung “virtueller Gemeinschaften”. In der Untersuchung dieser neuen Vergemeinschaftungsformen befassten sich die ersten sozialwissenschaftlichen InternetforscherInnen zunächst mit deren (kommunikativen) Strukturen und ihrer (soziologischen) Entwicklung (z. B. Jones 1995; Smith/Kollock 1999). In der Folge verschob sich der Forschungsfokus auf den (sozialen) Netzwerkcharakter von Gesellschaften und Gemeinschaften, der sich, zumindest nach Meinung einiger SoziologInnen, im Internetzeitalter verstärkt und sogar konstituierend für das digital vernetzte Individuum ist (z. B. Castells 2000; Rainie/Wellman 2012).

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Digital and Online Ethnography – A Selection of Resources

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Below you find a selection of resources on digital and online ethnography – with a slight focus on anthropological research – compiled by Philipp Budka.
To add and share your resources and/or references, please use this collaborative document.

Literature:

Baym, N. (2010). Personal connections in the digital age. Cambridge: Polity.

Bell, D., & Kennedy, B. M. (Eds.). (2000) The Cybercultures Reader. London: Routledge.

Boellstorff, T. (2016). For whom the ontology turns: Theorizing the digital real. Current Anthropology, 57(4), 387–407. https://doi.org/10.1086/687362

Boellstorff, T. (2013). Digital anthropology. In Oxford Bibliographies. https://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780199766567/obo-9780199766567-0087.xml

Boellstorff, T. (2008). Coming of age in Second Life: An anthropologist explores the virtually human. Princeton: Princeton University Press.

Boellstorff, et al. (2012). Ethnography and virtual worlds: A handbook of method. Princeton: Princeton University Press.

Bräuchler, B. (2013). Cyberidentities at war: The Moluccan conflict on the Internet. New York: Berghahn Books.

Buchanan, E. A. (2004). Readings in virtual research ethics: Issues and controversies. Hershey, PA: Information Science Pub.

Budka, P. (2018). [Review of the book Digital environments: Ethnographic perspectives across global online and offline spaces, by U. U. Frömming, S. Köhn, S. Fox & M. Terry]. Anthropos, 113(1), 303-304. http://www.philbu.net/blog/review-digital-environments-ethnographic-perspectives-across-global-online-and-offline-spaces/

Budka, P. (2015). [Review of the book Cyberidentities at war: The Moluccan conflict on the Internet, by B. Bräuchler]. American Anthropologist, 117(1), 179-180. https://doi.org/10.1111/aman.12197 http://www.philbu.net/blog/review-cyberidentities-at-war-the-moluccan-conflict-on-the-internet/

Budka, P., & Kremser, M. (2004). CyberAnthropology – anthropology of cyberculture. In S. Khittel, B. Plankensteiner & M. Six-Hohenbalken (Eds.), Contemporary issues in socio-cultural anthropology: Perspectives and research activities from Austria (pp. 213-226). Vienna: Loecker Verlag.
http://www.philbu.net/budka_kremser_cyberanthro.pdf

Coleman, G. E. (2010). Ethnographic approaches to digital media. Annual Review of Anthropology 39(1), 487-505. https://doi.org/10.1146/annurev.anthro.012809.104945

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Presentation: MyKnet.org: The cultural history & social life of an indigenous web-based environment

Presentation: MyKnet.org: The cultural history & social life of an indigenous web-based environment published on No Comments on Presentation: MyKnet.org: The cultural history & social life of an indigenous web-based environment

Budka, P. (2019). MyKnet.org: The cultural history and social life of an indigenous web-based environment. Paper at “The Web That Was: Archives, Traces, Reflections” Conference (RESAW19), Amsterdam, Netherlands: University of Amsterdam, 21 June. Presentation (PDF)

Ethnographic Vignette

In the summer of 2006, during my first field trip to Northwestern Ontario, I visited the Frenchman’s Head community of Lac Seul First Nation which is one of the region’s few non-remote indigenous communities that can be reached by car and by boat. In the Band Office, the community’s largest administrative building, I was introduced to 16 year old Candice, a well known MyKnet.org user. She told me that she did set up her first MyKnet.org page a couple of years ago to stay in touch with friends and family and to let people know about her life. To communicate with friends and family members, she added a c-box to her homepage where people could leave messages.

As I found out later, almost everyone in the Band Office had a MyKnet.org homepage. Even though some didn’t know how to work with their websites. They needed the help of young, web-savvy colleagues, friends and family members. Candice introduced me to an older lady who told me that she had to register for a new MyKnet.org page only two weeks ago because her original page was registered under her now divorced husband’s name. And since she didn’t want to be constantly reminded of this, she needed a new homepage. KO-KNET, the First Nations internet organization that has been managing the MyKnet.org homepage service, only approves registrations with real, locally known, First Nation names that are then displayed in the URL of the page.

Candice helped her setting up the page, finding and applying the right layout and updating the content. As she told me later, she was regularly reminding other employees at the office to keep their respective homepages up to date. She also told me that she has started to use other, commercial website providers, such as Piczo (2002-2012). They were easier to use than MyKnet.org and provided more web space and technical features and possibilities.

Article: From marginalization to self-determined participation

Article: From marginalization to self-determined participation published on 1 Comment on Article: From marginalization to self-determined participation

Budka, P. 2015. From marginalization to self-determined participation: Indigenous digital infrastructures and technology appropriation in Northwestern Ontario’s remote communities. Journal des Anthropologues – Special Issue “Margins and Digital Technologies”. No. 142-143: 127-153.

Abstract

This article discusses, from an anthropological perspective, the utilization of digital infrastructures and technologies in the geographical and sociocultural contexts of indigenous Northwestern Ontario, Canada. By introducing the case of the Keewaytinook Okimakanak Kuh-ke-nah Network (KO-KNET) it analyses first how digital infrastructures not only connect First Nations people and communities but also enable relationships between local communities and non-indigenous institutions. Second, and by drawing on KO-KNET’s homepage service MyKnet.org, it exemplifies how people appropriate digital technologies for their specific needs in a remote and isolated area. KO-KNET and its services facilitate First Nations’ self-determined participation to regional, national, and even global ICT connectivity processes, contributing thus to the “digital demarginalization” of Northwestern Ontario’s remote communities.

Text (PDF)

Article: “We were on the outside looking in”: MyKnet.org – A First Nations Online Social Environment in Northern Ontario

Article: “We were on the outside looking in”: MyKnet.org – A First Nations Online Social Environment in Northern Ontario published on No Comments on Article: “We were on the outside looking in”: MyKnet.org – A First Nations Online Social Environment in Northern Ontario

Bell, B., Budka, P., Fiser, A. 2012. “We were on the outside looking in”: MyKnet.org – A First Nations online social environment in northern Ontario. In A. Clement, M. Gurstein, G. Longford, M. Moll & L. R. Shade (Eds.), Connecting Canadians: Investigations in Community Informatics (pp. 237-254). Edmonton: Athabasca University Press.

“In 2000, one of Canada’s leading Aboriginal community networks, the Kuh-ke-nah Network, or K-Net, was on the verge of expanding into broadband services. (For more on K-Net, see chapter 14.) K-Net’s management organization, Keewaytinook Okimakanak Tribal Council, had acquired funding and resources to become one of Industry Canada’s Smart Communities demonstration projects. Among the innovative services that K-Net introduced at the time was MyKnet.org, a system of personal home pages intended for remote First Nations users in a region of Northern Ontario where numerous communities have lived without adequate residential telecom service well into the millennium (Fiser, Clement, and Walmark 2006; Ramírez et al. 2003). Shortly thereafter, and through K-Net’s community-based Internet infrastructure, this free-of-charge, free-of-advertising, locally supported, online social environment grew from its core constituency of remote First Nations communities to host over 30,000 registered user accounts (of which approximately 20,000 represent active home pages). …”

free chapter download: http://www.aupress.ca/index.php/books/120193

Publications, papers & presentations about MyKnet.org

Publications, papers & presentations about MyKnet.org published on No Comments on Publications, papers & presentations about MyKnet.org

This is a list of publications, papers and presentations that results from research on MyKnet.org, an online social environment for First Nations people of northwestern Ontario, Canada. For more information on MyKnet.org and the research project, take a look at the summary of the MyKnet.org research project and the MyKnet.org research website.

Publications

Bell, B., Budka, P. & Fiser, A. 2012. “We were on the outside looking in” – MyKnet.org: A First Nations online social environment in northern Ontario. In Clement, A., Gurstein, M., Longford, G., Moll, M. & Shade, L. R. (Eds.) Connecting Canadians: Investigations in Community Informatics. Edmonton: Athabasca University Press. Forthcoming.

Budka, P. 2009. Indigenous media technology production in northern Ontario, Canada. In Ertler, K.-D. & Lutz, H. (Eds.) Canada in Grainau / Le Canada à Grainau: A multidisciplinary survey of Canadian Studies after 30 years. Frankfurt am Main: Peter Lang.

Budka, P., Bell, B., & Fiser, A. 2009. MyKnet.org: How Northern Ontario’s First Nation communities made themselves at home on the World Wide Web. The Journal of Community Informatics, 5(2), Online: http://ci-journal.net/index.php/ciej/article/view/568/450

Papers and presentations at conferences

Budka, P. 2011. Connecting First Nations through media and communication technologies in northern Ontario, Canada. Paper at “American Indian Workshop (AIW)”, Graz, Austria: Graz University, 31 March – 3 April.

Budka, P. 2010. Popular culture and music in an indigenous online environment. Paper at “11th Biennial Conference of the European Association of Social Anthropologists (EASA)”, Maynooth, Ireland: National University of Irland Maynooth, 24-27 August.

Budka, P. 2010. Indigene Medienproduktion im Nordwestlichen Ontario, Kanada. Presentation at “Tage der Kultur- und Sozialanthropologie”, Vienna, Austria: University of Vienna, 22 April.

Budka, P. 2009. Die Bedeutung von (kultureller) Identität in einer indigenen Online-Umgebung (MyKnet.org). Paper at “Internet und Identitätskonstruktion von Jugendlichen Workshop”, Vienna, Austria: University of Vienna, 30 October.

Budka, P. 2008. Indigenous territories on the World Wide Web: How First Nation people in Northwestern Ontario make themselves at home online. Paper at “Internet Research 9.0 Conference of the Association of Internet Researchers”, Copenhagen, Denmark: IT University of Copenhagen, 16-18 October.

Budka, P. 2008. Indigenous media technology production in Northern Ontario, Canada. Paper at “10th Biennial Conference of the European Association of Social Anthropologists (EASA)”, Ljubljana, Slovenia: University of Ljubljana, 26-30 August.

Budka, P. 2008. Populärkulturen in einer First Nation Internet Umgebung: Hip Hop als Element jugendlicher Identitätskonstruktion und Repräsentation. Paper at “Wiener Tage der Kultur- und Sozialanthropologie”, Vienna, Austria: University of Vienna, 10-11 April.

Budka, P. 2007. The new mediation of traumatic experiences: the First Nations online environment MyKnet.org and suicides in Northern Ontario, Canada. Paper at “Sites/Cites of Trauma Workshop”, Gothenburg, Sweden:Gothenburg University, 5-6 October.

Budka, P., Grünberg, G., & Trupp, C. 2007. Indigene und Internet in den Amerikas. Ein komparatives medienanthropologisches Projekt. Presentation at “Wiener Tage der Kultur- und Sozialanthropologie”, Vienna, Austria: University of Vienna, 26-27 April.

Bell, B., Budka, P., & Fiser, A. 2007. “We were on the outside looking in” – MyKnet.org: a First Nations online social network in Northern Ontario. Paper at the “5th Canadian Research Alliance for Community Innovation and Networking (CRACIN) Workshop”, Montreal, Canada: Concordia University, 20-22 June.

References and resources on online ethnography

References and resources on online ethnography published on No Comments on References and resources on online ethnography

Literature on online ethnography collected through the EASA Media Anthropology Network Mailing List
to contribute to this collection go to the network’s project wiki: http://www.media-anthropology.net/index.php/projects

Bell, David, and Barbara M. Kennedy 2000 The Cybercultures Reader. London : New York: Routledge.

Boellstorff, Tom: Coming of Age in Second Life, 2008. The volume, which is an ethnography by itself, has a full chapter on methods in online research.

Buchanan, Elizabeth A. 2004 Readings in Virtual Research Ethics : Issues and Controversies. Hershey, PA: Information Science Pub.

Hine, C. (2008). Virtual Ethnography: Modes, Varieties, Affordances. In Fielding, Lee, Blank (eds) THE SAGE HANDBOOK OF ONLINE RESEARCH METHODS.

Hine, C. 2005 Internet Research and the Sociology of Cyber-Social-Scientific Knowledge. Information Society 21(4):239-248.

Hine, Christine 2005 Virtual Methods : Issues in Social Research on the Internet. Oxford, UK ; New York: Berg.

Hine, Christine 2000 Virtual Ethnography. London ; Thousand Oaks, Calif.: Sage.

Littleton, K., and D. Whitelock 2004 Guiding the Creation of Knowledge and Understanding in a Virtual Learning Environment. Cyberpsychology & Behavior 7(2):173-181.

Markham, Anette: Internet Research. In Silverman, D. (Ed.). Qualitative Research: Theory, Method, and Practices, 3rd Edition. London: Sage.
Draft: http://www.markham.internetinquiry.org/writing/silverman2011draft.pdf

Markham, Anette: The politics, ethics, and methods of representation in online ethnography. In Denzin, N. & Lincoln, Y. (Eds.). Handbook of Qualitative Research, 3rd Edition (pp. 793-820). Thousand Oaks CA: Sage
Draft here: http://markham.internetinquiry.org/writing/denzingalleyproofs.pdf

Marshall, Jon (2010): Ambiguity, Oscillation and Disorder: Online Ethnography and the Making of Culture
http://epress.lib.uts.edu.au/ojs/index.php/mcs/article/view/1598/1859

Nardi, Bonnie: Night Elf Priest, prolog and first two chapters. Bonus: They can read it online for free: http://www.digitalculture.org/books/my-life-as-a-night-elf-priest

Pauwels, L. 2005 Websites as Visual and Multimodal Cultural Expressions: Opportunities and Issues of Online Hybrid Media Research. Media Culture & Society 27(4):604-613.

Preece, J., and D. Maloney-Krichmar 2005 Online Communities: Design, Theory, and Practice. Journal of Computer-Mediated Communication 10(4).

Schaap, Frank 2002 The Words that Took Us there : Ethnography in a Virtual Reality. Amsterdam: Aksant Academic Publishers.

Silver, D. 2004 Internet/cyberculture/digital culture/new media/fill-in-the-Blank Studies. New Media & Society 6(1):55-64.

Article: How “real life” issues affect the social life of online networked communities

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Budka, Philipp. 2008. How “real life” issues affect the social life of online networked communities. In C. Trupp & P. Budka (Eds.), Austrian Studies in Social Anthropology – Sondernummer KSA-Tage 2007 (Workshop Medien und Film), June 2008, 50-61.
Online: http://www.univie.ac.at/alumni.ethnologie/journal/abstract/budka.html

Abstract

Speaking of “the internet”, one often forgets that this is not a monolithic media technology, but a whole range of applications embedded in the life of people practicing these technologies. This paper explores on the one hand the social life of a publicly accessible mailing list that connects various indigenous and non-indigenous persons to form a global electronic network. On the other hand, it analyses a Usenet newsgroup, which is dedicated to the socio-cultural life in Austria. With the help of two cyberanthropological case studies the interconnections between “real life” or offline issues and “virtual” or online lives on mailing lists and newsgroups is demonstrated. The paper intends to show that “virtual life” never can be separated from “real life” and its issues.

Text (PDF)

Tim Berners-Lee on the web’s future

Tim Berners-Lee on the web’s future published on No Comments on Tim Berners-Lee on the web’s future

In an important article Tim Berners-Lee, the inventor of the world wide web, addresses current and future issues of the web and its services. He reminds us that we should be careful not to create walled communities or closed content silos, as done by social network sites, such as facebook, or companies such as apple. Open standards, documents and data have been driving innovation and hence the web’s development for the last 20 years. And we have to make sure that we keep the web open, independent and accessible to all.

From Scientific American:

“Long Live the Web: A Call for Continued Open Standards and Neutrality
By Tim Berners-Lee November 22, 2010

The world wide web went live, on my physical desktop in Geneva, Switzerland, in December 1990. It consisted of one Web site and one browser, which happened to be on the same computer. The simple setup demonstrated a profound concept: that any person could share information with anyone else, anywhere. In this spirit, the Web spread quickly from the grassroots up. Today, at its 20th anniversary, the Web is thoroughly integrated into our daily lives. We take it for granted, expecting it to “be there” at any instant, like electricity.

The Web evolved into a powerful, ubiquitous tool because it was built on egalitarian principles and because thousands of individuals, universities and companies have worked, both independently and together as part of the World Wide Web Consortium, to expand its capabilities based on those principles.”

more: http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=long-live-the-web

Article: MyKnet.org: How Northern Ontario’s First Nation communities made themselves at home on the World Wide Web

Article: MyKnet.org: How Northern Ontario’s First Nation communities made themselves at home on the World Wide Web published on No Comments on Article: MyKnet.org: How Northern Ontario’s First Nation communities made themselves at home on the World Wide Web

Budka, P., Bell, B., & Fiser, A. 2009. MyKnet.org: How Northern Ontario’s First Nation communities made themselves at home on the World Wide Web. The Journal of Community Informatics, 5(2), Online: http://ci-journal.net/index.php/ciej/article/view/568/450

Abstract

In this article we explore the development of MyKnet.org, a loosely structured system of personal homepages that was established by indigenous communities in the region of Northern Ontario, Canada in 2000. Individuals from over 50 remote First Nations across Northern Ontario have made this free of charge, free of advertisements, locally-driven online social environment their virtual home. MyKnet.org currently comprises over 25,000 active homepages and strongly reflects the demographic and geographic profile of Northern Ontario. It is thus youth-based and built around the communities’ need to maintain social ties across great distances. We draw upon encounters with a range of MyKnet.org’s developers and long time users to explore how this community-developed and community-controlled form of communication reflects life in the remote First Nations. Our focus is on the importance of locality: MyKnet.org’s development was contingent on K-Net, a regional indigenous computerization movement to bring broadband communications to remote First Nations. MyKnet.org is explicitly community-driven and not-for-profit, thus playing an important role in inter- and intra-community interaction in a region that has lacked basic telecommunications infrastructure well into the millennium.

New forms of socialities on the web? – Paper at the Web as Culture Conference

New forms of socialities on the web? – Paper at the Web as Culture Conference published on No Comments on New forms of socialities on the web? – Paper at the Web as Culture Conference

Budka, P., Mader, E. 2009. New forms of socialities on the web? A critical exploration of anthropological concepts to understand sociocultural online practices. Paper at “Web as Culture Conference”, Giessen, 16-18 July.

Abstract

Internet technologies and the World Wide Web promised a lot of things: from instantaneous global communication and fast information gathering to new forms of politics, economy, organizations, and socialities, including a renewed sense of community. By studying these online and “virtual” communities, internet researchers initially focused on their structure and development (e.g. Jones 1995, Smith & Kollock, 1999). Social network theory then changed decisively the way communities on the web have been conceptualized and analyzed. Scholars like Barry Wellman (et al., 2002) and Manuel Castells (2000), argue that in the internet age societies, communities, and individuals all have a network character. Thus the conceptualization of community as social network, by focusing on the interactions in these communities, has become widespread in internet studies.

Community and social network as concepts of sociality have been critically reviewed by anthropologists particularly in the context and process of ethnographic fieldwork. Vered Amit (2002), e.g., states that community is, because of its emotional significance and popularity in public discourses, a rather poor analytical concept. Internet ethnographers hence have been starting to look for alternative ways of understanding online socialities by moving beyond the community/network paradigm (Postill 2008).

In this paper we are critically discussing the potential of alternative concepts of sociality to analyze how people are interacting on the web. In so doing, we are firstly reviewing the quite popular concept of “communitas” developed by Victor Turner to differentiate between society as social structure and society as communitas constituted by concrete idiosyncratic individuals and their interactions. In the context of the sociocultural web, the liminal experience of people switching between these two stages is particularly interesting. Secondly, we are introducing the concept of “conviviality”, coined by Joanna Overing, to internet studies. Conviviality accentuates the affective side of sociality, such as joy, creativity, and the virtues of sharing and generosity, as opposed to the structure or functioning of society. These analytical concepts and tools, derived from anthropological and ethnographic research, are finally applied to an empirical case study of Bollywood fan communities on the web and their sociocultural practices.

References

Amit, Vered (ed.). 2002. Realizing community: concepts, social relationships and sentiments. London & New York: Routledge.
Castells, Manuel. 2000. The rise of the network society. Second Edition. Malden: Blackwell Publishers.
Jones, Steven G. (ed.). 1995. CyberSociety: Computer-Mediated Communication and Community. Thousand Oaks: Sage Publications.
Kollock, Peter, Smith, Marc A. (eds.). 1999. Communities in Cyberspace. London & New York: Routledge.
Postill, John. 2008. Localising the internet: beyond communities and networks. In: New Media and Society 10(3), 413-431.
Wellman, Barry, Boase, Jeffrey and Wenhong Chen. 2002. The networked nature of community: online and offline. In: IT&Society 1/1, 151-165.

Article: Indigener Cyberaktivismus und transnationale Bewegungslandschaften im lateinamerikanischen Kontext

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Budka, P., Trupp, C. 2009. Indigener Cyberaktivismus und transnationale Bewegungslandschaften im lateinamerikanischen Kontext (Cyberactivismo indígena y paisajes de movimientos transnacionales en el contexto latinoamericano / Indigenous cyberactivism and transnational movements in the Latin American context), in J. Kastner & T. Waibel (eds.) „… mit Hilfe der Zeichen | por medio de signos …“ Transnationalismus, soziale Bewegungen und kulturelle Praktiken in Lateinamerika. Münster: LIT-Verlag, pp. 207-226.

Abstract

Prozesse der Globalisierung beeinflussen vor allem jene Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, wie zum Beispiel ein Großteil der rund 30 Millionen Indigenen Lateinamerikas. Ausgeschlossen von politischen, soziokulturellen und ökonomischen Diskursen, wie sie über die Massenmedien geführt werden, verwenden Indigene Bewegungen im zunehmenden Maße Internettechnologien, um sich zu vernetzen, zu (re)präsentieren, Identitäten zu (re)konstruieren und aktivistisch tätig zu sein. Aufgrund eingeschränkten Zugangs zu Internettechnologien sind sie oftmals auf Akteure angewiesen, die ihre Anliegen vertreten und sich mit ihnen solidarisieren. Wie indigene Bewegungen im lateinamerikanischen Kontext transnational distribuierte Internettechnologien nutzen, adaptieren und praktizieren, wird aus kultur- und sozialanthropologischer Perspektive anhand der Zapatisten in Mexiko und der Mapuche in Chile in diesem Beitrag diskutiert.

Los procesos de la globalización influyen sobre todo a aquellas personas que están en el márgen de la sociedad, como por ejemplo una mayoría de los indígenas de latinoamérica. Excluidos del discurso político, sociocultural y económico como lo llevan los medios de masas, los movimientos indígenas utilizan cada vez más la tecnología del internet para conectarse en redes, (re)presentarse, (re)construir identidades y practicar activismo. Debido al restringido acceso a tecnologías de internet muchas veces dependen de actores que representan sus intereses y se solidarizan con ellos. En este artículo se discute desde una perspectiva de la antropología cultural y social de cómo los movimientos indígenas en el contexto latinoamericano usan, adaptan y practican las tecnologías de internet distribuidos transnacionalmente tomando como ejemplos el EZLN en México y los Mapuche en Chile.

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